erste Woche 2

Soeben habe ich den ersten Teil der letzten Woche hochgeladen und gesehen, dass das Layout gar nicht meinen Vorstellungen entspricht. Auf einer Website kann man leider nicht so hantieren, wie man es von Layoutprogrammen für den Druck gewohnt ist. Ich hatte die Bilder unterschiedlich groß gemacht, um sie in besonderer Weise in den Text zu integrieren, aber das funktioniert leider nicht. Deshalb sind sind jetzt alle untereinander, leider ist der Platz auf einem großen Bildschirm nicht gut ausgenutzt, auf einem Mobiltelefon sieht es aber ganz gut aus. Bei meiner nächsten Reise werde ich wohl wieder auf das bewährte Emailverfahren zurückgreifen, das vielleicht sogar weniger Arbeit macht. Jetzt ist es Ortszeit 16 Uhr, seit dem späten Vormittag sitze ich hier an meinen Geräten.

Den Abschluss des gestrigen Ausfluges bildete nun die schon erwähnte Pinguinparade. Sie ist wohl so etwas wie das australische Pendant der Bregenzer Festspiele, wo ich letztes Jahr die Turandot sah. Bregenz ist wirklich eine Reise wert. Die Bühne befindet sich im Wasser, der Zuschauerraum schraubt sich wie in einem antiken Amphitheater auf dem Festland in die Höhe. Ca. 4000 Besucher können der Aufführung mit Liveorchester und Livesängern, die aber akustisch verstärkt werden, folgen, wenn auch die klimatischen Verhältnisse manchmal nicht gerade angenehm sind, sodass meine Aufführung beinahe ganz ausgefallen wäre wegen ununterbrochenen Regens am Nachmittag. Aber die Stimmung war großartig, obwohl wir etwas gefroren haben. Da ich die Bilder noch auf meinem IPad habe, hier ein Eindruck vom letzten Jahr.

Gemessen an dem Aufwand von Licht und Bühne in Bregenz muss man die Verhältnisse auf Phillip Island bescheiden nennen, das vor dem Zuschauerraum liegende Festspielhaus ist jedoch ebenbürtig. Eine riesige Halle mit Informationen, Merchandisingläden und Restaurant, und die Intendanz, angeblich eine Nonprofitorganisation, kann sich die Hände reiben, denn zumindest unsere Vorstellung war weitgehend ausgelastet bei von mir konservativ geschätzten 600 Besuchern, wenn man bedenkt, dass die Aufführung das ganze Jahr durch täglich erfolgt und das Bühnenbild nicht mehr ausgetauscht werden muss. Leider durften wir während der Vorstellung keine Aufnahmen machen, wie das ja auch in Bregenz gilt, und gefroren habe ich noch mehr als dort.

Ich hatte mir aus einem Restaurant die Reste einer aus Zeitgründen nicht mehr verzehrbaren Pizza mitgenommen und wurde deshalb von Seemöven attackiert, die mir schließlich mein letztes Stück aus der Hand rissen, sehr geschickt von hinten im Sturzflug kommend, sodass ich sie nicht sehen konnte und mich ordentlich erschreckte. Angelika hat mit ihrem Handy mein verdutztes Gesicht erwischt, aber ich komme jetzt nicht an das Foto. Apropos Seemöven: Das Sprachzentrum im Gehirn hat mir einen merkwürdigen Streich gespielt. Sue sagte einmal zu mir etwa: Look at the seagulls, und ich dachte, wo sind denn hier Grillen? Im Französischen heißt Grille cigale, und nur die Betonung auf der zweiten Silbe unterscheidet die beiden Wörter beim Hören. Mein Unbewusstes hatte ein Wort zutage gefördert, von dem noch nicht einmal wusste, dass ich es kannte. Überhaupt macht mir das Englischsprechen Mühe und außer bei den mir jetzt vertrauten Menschen halte ich mich zurück, will auch nicht mehr kennenlernen, denn das stotternde Hervorbringen von Platitüden, um den Smalltalk in Gang zu halten, geht mir furchtbar auf die Nerven. Aber ich kann großen Teilen eines Gespräches auch ganz gut folgen und ab und zu etwas einwerfen.

Zurück zur Pinguinparade. Das Schauspiel ist wirklich eindrucksvoll und wird seit Jahrzehnten von Touristen gesehen. Zunächst kommen ganz wenige in Trupps von etwa 5 aus dem Meer über den Strand, später dann ganze Kohorten, diesmal war es laut Angelika nicht so spektakulär, sie sprach von Tausenden. Wir saßen ungünstig und konnten nicht so viele sehen, aber später, als wir zum Festspielhaus zurückgingen, konnten wir sie aus einem Meter Abstand beobachten, wie sie in Gruppen auf ihren ausgetretenen Pfaden ins Landesinnere zu ihren Wohn-und Bruthöhlen watschelten. Hier ein paar Bilder von der kostenlosen App, die man sich herunterladen kann. Ein solches Pinguinfoto wäre gar nicht unter den Umständen, unter denen wir sie gesehen haben, möglich gewesen.