zweite Woche3

Am Dienstag war ich im Botanischen Garten Melbournes. Einer der ehemaligen Leiter formulierte den Satz: Combine the useful with the ornamental, das möchte ich auch bei mir zu Hause. Der Garten ist einfach märchenhaft und lohnt allein schon den Aufenthalt in Melbourne. Wie schön die Stadt ist, merkt man besonders hier, wenn man ungebunden flanieren kann und in keine Alltagsverrichtungen eingebunden ist. Leider können meine Bilder den Eindruck, den ich hatte, nicht adäquat wiedergeben, besonders die erste Ansicht, die wie ein Bild von Gainsborough wirkt, hat es mir angetan. In einem großen Teich wurde der Yara River, der durch Melbourne fließt, in seinen Mändrierungen nachgebaut. So muss es wohl hier früher ausgesehen haben.

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Leider waren die Camelien schon abgeblüht, die es hier auch in unzähligen Varianten gibt. Auf einer Bank saß ein Junge mit einem Pullover Abitur&Chill, ich schloss daraus, dass er aus Deutschland komme, und sprach ihn an, hatte mich aber getäuscht. Er kam aus Madrid und war dort an der Deutschen Schule, wo sein Vater, der Deutscher ist und eine Spanierin geheiratet hat, unterrichtet. Der Junge spricht also deutsch, spanisch und englisch und macht work and travel für ein Jahr in Australien, beneidenswert, wenn man so mehrsprachig aufwächst. Er gab mir einige Besucher-Tipps für Melbourne, die ich noch befolgen werde.

Auf dem Rückweg zur S-Bahn kam ich am sogenannten Shrine of Remembrance vorbei, einem großen Denkmal für die Gefallenen des ersten Weltkriegs. Ich fragte Sue, warum gerade der erste Weltkrieg für die Australier so bedeutend sei, denn ich hatte schon in Sovereign Hill eine Fotoausstellung über das Soldatenleben dieser Zeit gesehen, und sie verwies auf die Schlacht bei Gallipoli, bei der die Australier auf Seiten der Engländer gekämpft hatten, aber in vorderster Reihe als Kanonenfutter benutzt wurden, was das Verhältnis zu England wohl ernsthaft getrübt hat.

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